10. Platz Ai Engineering S.r.l. (Ing. Marco Brugo), Pecetto Torinese (TO)

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Beurteilung der Wettbewerbskommission

Nach intensiver Auseinandersetzung mit allen Aspekten des Projektes können die wichtigsten Punkte wie folgt zusammengefasst werden:

Dieser Projektbeitrag hat sich als einziger Konkurrent den weitgehenden Erhalt der Bestandsstruktur zum Ziel gesetzt, was als positiver Ansatz gewertet wird, aber auch die Komplexität der Aufgabe noch einmal erhöht hat. Dieser Ansatz generiert natürlich eine Reihe von zusätzlichen Einschränkungen im Entwurf, wobei bei einer genauen Analyse des Ergebnisses, auch im Vergleich zu den restlichen Entwürfen, die Nachteile gegenüber den Vorteilen klar überwiegen. Das notwendige neu hinzukommende Volumen fügt sich in das Gesamtbild des Areals nur schwer ein. Er stellt ein weiteres Element mit eigenem Charakter dar, welches dem bereits heute heterogenen Schulareal zusätzliche Unruhe verleiht. Auch die kleinen Zusatzvolumen auf dem Dach des Neubaus tragen nicht zur architektonischen Klarheit bei. Zudem geht der neue, gestalterisch eigenständige Gebäudeteil nahezu ohne Zäsur oder Zwischenelemente in den alten über, wodurch beide zu einem architektonisch eher unklaren, hybriden Baukörper verschmelzen. Innere Klarheit, die auch der inneren Orientierung hilft, fehlt über weite Strecken, unter anderem da zwei unterschiedliche Raum-Konzepte verwoben werden mussten. Zudem generiert der Entwurf teilweise sehr lange Gangsituationen die der Innenraumqualität nicht dienlich sind. Der Innenhof überzeugt und wäre auch didaktisch nutzbar. Die Nutzung des Daches als Garten- und Unterrichtsfläche ist positiv zu werten. Verkehrsflächen und Sanitäranlagen sind nicht optimal positioniert und die Verkehrsflächen aus didaktischer Sicht nicht anderweitig nutzbar. Auch die Klassenräume hätten aus didaktischer Sicht spannender konzipiert werden können, sie folgen noch zu sehr der rigiden Raum an Raum-Gliederung. Diese Anordnung ist in vielerlei Hinsicht auf den Erhalt des Altbestandes zurückzuführen. Die Realisierung der Kindertagesstätte im Obergeschoss ist, unter anderem aus didaktischer Sicht, nicht vollkommen ideal. Aus urbanistischer Sicht bietet der Entwurf keine relevanten Neuerungen oder Verbesserungen der aktuellen Situation gegenüber. Der neue Zubau wird insbesondere gegen Westen hin direkt bis an die Grenzen des Areals gebracht, wodurch zahlreiche Klassen- und Arbeitsräume ganz unmittelbar am Straßenraum liegen (auch wenn es sich bei der Straße um eine Anliegerstraße handelt). Der weitgehende Erhalt des Altbestandes, zumindest was die Tragstrukturen betrifft, ist vom Nachhaltigkeitsgedanken her sicher positiv zu bewerten. Bauen mit einem Altbestand birgt aber klarerweise etwas mehr Unsicherheiten in Hinsicht auf das Vorfinden von unerwarteten Situationen während der Bauphase und ist eine sehe komplexe Aufgabe. Zwei Baukörper, und insbesondere der bewegte Baukörper des Schulgebäudes, sind aus Sicht des energetischen Betriebes nicht unbedingt von Vorteil. Die Mindestumweltkriterien werden eingehalten und einige Verbesserungen in Bezug auf die Wiederverwendung des Abbruchmaterials vorgeschlagen. Das Gebäude wird mit einem Energiekonsumüberwachungssystem ausgestattet.


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Projekt

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